... in Deiner Tanzschule für karibische und kubanische Tänze in der Bodensee Region.
Seit 2004 unterrichten wir am Bodensee, im Allgäu, in Österreich in der Schweiz, in ganz Deutschland und Europa interessierte und begeisterte Menschen in Salsa cubana, Rueda de Casino, Rumba, Afro, Kizomba, Bachata, Chachacha, Afro, Bodymoves und vielen anderen Tänzen.
Unsere Kurse finden jede Woche in Lindau, Friedrichshafen & Ravensburg statt. Das aktuelle Kursprogramm dazu findet ihr unter Kurse
Bei uns im Team steht professioneller Unterricht gepaart mit viel Spass und Lebensfreude an erster Stelle. Ganz wichtig ist es uns auch, Einblicke in die Tanz und Musik Kultur der verschiedenen Tänze zu vermitteln.
Regelmässig veranstalten wir zusätzlich zu unseren Kursen Workshoptage, Intensiv + Special Classes und Tanzveranstaltungen, unter anderem auch mit internationalen Artisten, DJs und Musikern. Hier trifft sich die gesamte Szene mit vielen netten Menschen jeden Alters und aus allen Berufen.
Im Sommer tanzen wir gerne unter freiem Himmel und verlegen unsere Kurse nach draußen. In unseren aktuellen Ankündigungen hier und auf facebook werden diese Änderungen bekannt gegeben.
Mit unserem Team und unseren Schülern sind wir häufig "On the Road" und reisen als Lehrer und auch als Teilnehmer auf internationale Festivals und Kongresse in ganz Europa.
Wenn ihr eine Reise nach Kuba plant geben wir Euch gerne Tipps und vermitteln Euch professionelle Tanzlehrer sowie Casa Particulares und vieles mehr.
Catherine
Reynaldo
Daniela
Kurt
Unsere neuen Winter Kurse starten ab Montag, 21.10.2019 in Lindau, Friedrichshafen und Ravensburg
... ACHTUNG ...
Ravensburger Kurse
HAUS AM SEE am Flappachweiher
Neue Kurszeiten in RV ab 14.11.2019 bitte beachten !!!
Die Entstehung der Musik- und Tanzkultur Kubas
Während der Besatzungszeit durch die Kolonialisten besang die meist spanische Bevölkerung zur Gitarrenbegleitung das Landleben, wohingegen die aus Afrika arbstammende fige Bevölkerung auf den Feldern arbeitend in Cuba ihre Tradition der stark von trommelnden Elementen bestimmten Musik pflegte. Afrikanische Rythmen bestimmten ihre Musiktradition und ihr Leben.
In den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts verschmolz im Osten Cubas zunehmend die spanische Gesangstradition mit den afrikanischen Rhythmen der meist farbigen Bevölkerung.
Das Resultat war der ursprünglich von der Oberschicht verrufene und verbotene Son. Er wurde zur Urform der Salsa und vieler andere Musikrichtungen und zugleich zum Symbol einer Nation, zum Lebensstil eines Volkes.
Der Son als Ursprung der Musik
Als Quelle und Ursprung dieser Entwicklung der Musik auf Cuba gelten die Berge der Sierra Maestra und das Gebiet im Osten um Santiago de Cuba. Trotz der spanischen Verfolgung, oder vielleicht gerade aus diesem Grund, wurden die heißen Rhythmen der damals neuen Musik, dem Son, von Straßenmusikanten durch das ganze Land und von Provinz zu Provinz getragen.
In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts war der Vormarsch dieser ungeschliffenen Musik auf Cuba, nun auch von der breiten Masse auf den Feldern getragen, nicht mehr zu stoppen.Der Son wurde ein Teil der gesellschaftlichen Befreiung auf Cuba, vereinte das Volk und hat bis heute seinen symbolischen Charakter und seine Bedeutung nicht verloren.
Die afrokubanische Rumba
Rumba bedeutet im Zusammenhang mit Kuba und den lateinamerikanischen Tänzen in erster Linie die afrokubanische Rumba! Die Ursprünge sind heute kaum noch exakt zu rekonstruieren. Mit den afrikanischen Sklaven kam auch deren rhythmische Musik nach Kuba. Bei jedem geselligem Treffen (der Rumba) wurde getrommelt und getanzt. Dabei wurden wurden anfangs verschiedene westafrikanische Religionen mit integriert, so dass die kubanische Religion der Orishas (vereinfacht: eine Reihe verschiedener Götter, welche für bestimme Lebensbereiche verantwortlich sind - siehe Santeria) sich unter den Afrokubanern verbreitete. Es kam aber bald zu einer Trennung von Rumba und Religion.
Aus diesem komplexen Gemisch der unterschiedlichsten afrikanischen Rhythmen, aus Tanz, dem Gesang und der Percussion entstand nach und nach im 19. Jahrhundert auf Kuba (vor allem in Havanna und Matanzas) die afrokubanische Rumba. Sie war in den ersten Jahrzehnten ein Symbol der schwarzen Bevölkerung Kubas. Obwohl in der frühen Zeit in afrikanischen Sprachen gesungen wurde, kam doch irgendwann der Wechsel ins Spanische, so dass alle Schwarzen (die ja zum Teil aus sehr unterschiedlichen Gebieten Afrikas nach Kuba kamen) es verstehen konnten. Der Identifikation tat das keinen Abbruch.
Gesungen wurde über alltägliches, Liebe, Verrat und vor allem von den Yoruba über Religion und Götter (z.B. Changó, dem bekanntesten Orisha).
Die Santeria - Die Orishas - Die Göttertänze
Wer sich mit Kuba, der Salsa cubana und der Musik beschäftigt wird sehr schnell auf die Santeria und die Orishas stoßen.
Die Orishas, die Götter der Santeria und die Religion der Santeria ist ein fester Bestandteil des kubanischen Lebens und auch der kubanischzen Musik und des Tanzes.
In fast jedem Musiktext befinden sich Phrasen, in denen die Orishas besungen werden und auch oft Trommelschläge der traditionellen Göttertänze, die wie auch die Rumba feste Bestandteile der Salsa cubana sind. Meistens improvisiert werden Schritte und typische Körperbewegungen verschiedener Götter getanzt.
Die Santería
Santería ist eine in Kuba entstandene Religion. Der Name ist abgeleitet aus dem Spanischen - „Santos“ (= „Heilige“), so könnte man Santería mit „Anbetung der Heiligen“ übersetzen. Es ist eine Vermischung der Yorùbá-Religion in Westafrika mit dem Spiritismus der westlichen Welt.
Die Ursprünge der Yorùbá liegen mit großer Wahrscheinlichkeit im alten Ägypten, von wo ihre Vorfahren vor ca. 5000 Jahren nach Südwesten zogen und sich schließlich im heutigen Benin und Teilen von Nigeria niederließen. Dort entstand auch das sagenumwobene Königreich von Ilé Ife.
Die dazugehörigen Tänze könnt ihr in unserem Salsa y mas Kurs Dienstags um 21 Uhr in Lindau lernen und auch in verschiedenen Intensiv und Spezialklassen - siehe Workshoptage
1.3. Die Orishas, die Götter der Santería
In der Santería existiert die Vorstellung einer obersten Gottheit (Olodumare, Olofi). Olodumare ist Schöpfer des Lebens, aller Energie (aché) und Schöpfer der orichas. Er ist in seiner Perfektion und Reinheit so weit von der Menschheit entfernt, dass er nicht direkt angebetet wird (Vadillo, 2002; Cuervo Hewitt, 1988). (1)
Orichas (spanische Schreibweise, Yoruba: òrìsà; brasilianisch orixa; englisch orisha) sind Geistwesen/Gottheiten, die verschiedene Manifestationen von Oludumare repräsentieren. Diese Geistwesen stellen den Kontakt zu Olofi, einem Teilaspekt Olodumares her. Die Gläubigen wenden sich in ihren Ritualen an die orichas. Je nach Quelle werden bis zu 600 verschiedene orichas genannt, in der Santería werden aber lediglich etwa zwei Dutzend von ihnen verehrt. Ich werde im Folgenden exemplarisch einige erwähnen, die mir aufgrund der zur Verfügung stehenden Literatur am wichtigsten erscheinen. Ich halte mich dabei eng an die Beschreibungen von Voldenant (2000) und benutze die spanische Schreibweise.
Elegguá (Elegba, Echú, Eschu)
Er ist der Herr der Strassen, Strassenkreuzungen und Türen. Seine emblematischen Farben sind Rot und Schwarz, seine Pflanzen u. a. Basilikum und Brennnesseln. Zu seinen Lieblingsspeisen zählen geräucherter Fisch, Yamswurzeln und Zuckerrohr. Zudem trinkt er gern aguardiente, d. h. Branntwein.
Nach Belieben schenkt er uns Frieden oder Krieg, Glück oder Unglück. Sein Wesen kann man folglich als ambivalent beschreiben. Seine Hauptfunktionen sind die Vermittlung von Botschaften der Menschen an die orichas und den Allmächtigen. Er muss bei allen Ritualen als erster begrüst werden und auch als erster seine Opfergaben erhalten. Diese Sonderstellung räumt man ihm ein, weil man ihn nicht verärgern will. Denn ohne Elegguás Einwilligung kann und wird nichts geschehen. Jeder santero besitzt eine persönliche Elegguá-Figur. Er wird in der Santería meistens mit Antonius von Padua synkretisiert. Er hat 21 caminos (spanisch: Weg, meint: verschiedene Aspekte/Manifestationen, in denen er sich zeigen kann).
Ogún (Oggún)
Ogún ist der Herr des Eisens, Gott der Mineralien, Wälder, Schlüssel, Gefängnisse und der Werkzeuge und stellt somit den Patron der Mechaniker, Ingenieure und Soldaten dar. Seine Farben sind Grün und Schwarz. Seine Pflanzen sind u. a. Eukalyptus, Eichenblätter und Paprika, seine Lieblingsspeisen sind geräucherter Fisch, Opossum und in Blut getränkte Yamswurzel. Auch er trinkt gern aguardiente und ist ebenfalls eine ambivalente Figur, die einerseits den Beschützer in der Wildnis darstellt, andererseits aber auch wild und unberechenbar sein kann. In der Santería hat er insgesamt sieben caminos. Zwei von diesen werden einerseits mit dem heiligen Petrus, als Herr der Schlüssel des Himmels, und andererseits mit dem Erzengel Michael dargestellt, in dessen Gestalt er Kriege und Zerstörung provoziert. Seinen Schützlingen bietet er Hilfe bei der Suche nach Arbeit an, und er beschützt seine Kinder vor körperlichen Überfällen. Andererseits hat er bei schlimmen Unfällen mit gravierenden Verletzungen seine Hand im Spiel. In Ritualen trinken seine Anhänger grosse Mengen Rum und tanzen während der Besessenheit einen kriegerischen Tanz, in dem sie ihre Macheten schwingen. Er gehört mit Elegguá und Ochosi zu den orishas, die in der Initiation der guerreros empfangen werden (siehe dazu unten).
Obatalá
Obatalá stellt die pure in Weiss gekleidete Gottheit dar, und auch seine Anhänger sind in Weiss gekleidet. Er gilt als die Personifikation höchster ethischer Gesinnung. Seine Pflanzen sind u. a. Baumwolle, Mandeln und Minze, seine Lieblingsspeisen weisse Hühner, Ziegen und Yamswurzel. Er verabscheut Alkohol jeglicher Art. Da er die Reinheit verkörpert, dürfen vor seinem Altar weder die Körper entblösst noch geflucht werden. Er ist der Herr des Kopfes, der Träume und Gedanken, Herr der Barmherzigkeit und des Friedens und das Symbol der männlichen Potenz, welche die Frauen fruchtbar macht. Sein Symbol des Friedens ist die weisse Taube. Von Olodumare ausgesandt, um die Menschen zu erschaffen, formte er sie aus Erde, und Olodumare blies ihnen den Lebensatem ein. Er wird mit der Virgen de las Mercedes identifiziert, sein Feiertag findet im September statt. Seine Aspekte zählen insgesamt 24 caminos, in manchen von ihnen wird er als weiblich dargestellt. Diese Eigenart stammt wahrscheinlich von den Yoruba, die Obatalá häufig als androgynes Wesen dargestellt haben.
Yemayá
Sie gilt als eine der wichtigsten orichas in Kuba. Sie ist die Herrin des Salzwassers, weswegen die für sie bestimmten Opfergaben ins Meer geworfen werden, und sie ist zugleich Mutter der gesamten Menschheit. Sie wird mit der Virgen de Regla, der Patronin der Seeleute, identifiziert, ihre Farben sind Kristallfarben und Blau. Ihre Pflanzen sind u. a. grüner Paprika und anamu, eine Knoblauchpflanze, ihre Speisen sind Lämmer, Enten und Wassermelonen. Nach den Legenden war sie mit mehreren orichas verheiratet und hatte eine Reihe von Affären mit anderen. Sie ist in sieben caminos unterteilt, die jeweils ihr eigenes Reich besitzen. Beispielsweise lebt Malewo in den Seen, Olokún in der Tiefe des Ozeans. In dem Aspekt Okutti zeigt sie ihr gewaltsamstes Gesicht.
Ochún (Oshún)
Sie symbolisiert die Schönheit und die körperliche Liebe. Während Yemayá die Herrin des Salzwassers darstellt, ist sie die Hüterin des Süsswassers. In der Regla de Ocha wird sie als Virgen de la Caridad de Cobre dargestellt. Ihre Ritualfarbe ist Gelb, ihr Attribut das Gold. Ihre Pflanzen sind u. a. Rosen, Sonnenblumen und Orangenblätter, ihre Lieblingsspeisen Ziegen, Schafe und Kürbisse. Sie trinkt mit Vorliebe Kamillentee, wobei das Wasser aus Flüssen stammen muss. Sie tritt stets in Begleitung von Yemayá auf und ist im Besonderen eine Hilfe für die Schwangeren und Gebärenden. Als die oricha der körperlichen Liebe hat sie natürlich viele Liebesaffären mit männlichen orichas gehabt, von denen Changó ihre grosse Liebe darstellt. Ihre Geheimwaffe, die orichas zu bezaubern, ist eine Flasche mit Honig, die sie immer bei sich trägt. Benetzt sie die Lippen der Begehrten, können diese ihrem Zauber nicht widerstehen und verfallen ihrem Charme und ihrer Schönheit. Sie hat fünf caminos.
Changó (Shangó)
Er ist der Gott des Donners und des Blitzes, der Krieger, der Musik und des Tanzes. Er symbolisiert zudem die männliche Schönheit. Seine Tugenden sind Fleiss und Mut. Seine Schwächen dagegen sind Eitelkeit und die Spielsucht. Er gilt als Herzensbrecher und Frauenheld. Sein Festtag fällt auf den der Heiligen Barbara im Dezember. Seine Farben sind Rot und Weiss, sein Symbol ist die Doppelaxt. Seine Pflanzen sind u. a. Weinranken, Bananenstauden und Apfelbäume, er isst mit Vorliebe Schwein, Ziege oder Wild. Da Apfelbäume und Bananenstauden zu seinen Pflanzen zählen, gehören Äpfel und Bananen zu seinen bevorzugten Früchten, und er trinkt Rotwein in grossen Mengen. Changó hat insgesamt 12 Aspekte (caminos); bei den Yoruba hat er drei Frauen: Obá, Oshún und Oyá. In der Santería ist er mit Oyá verheiratet, die beiden anderen orichas sind hier seine Konkubinen.
Oyá
Sie ist die oricha der Winde, Stürme und des Flusses Niger. Als die Frau Changós besitzt sie beinahe ebenso grosse Kräfte wie der oricha des Blitzes selbst. Sie gilt als aggressiv und kämpferisch. Ursprünglich Herrscherin über die Meere, ist sie nun die Herrin des Friedhofs, den sie von Yemayá übernahm, da das Grundstück ihr aufgrund der Grösse gefiel. Ohne es zu betreten, tauschte sie es gegen ihre Meere ein. Als sie jedoch sah, was sie da übernommen hatte, war sie sehr wütend, konnte den Vertrag jedoch nicht rückgängig machen. Seitdem sind die beiden orichas Feindinnen und gehen sich aus dem Weg. Ihre Farbe ist Weinrot, sie mag Papaya, Hühner und Ziegen und wird mit der Virgen de La Candelaria oder Sankt Teresa synkretisiert.
Orula (Ifá, Orumila)
Orula ist der oricha des Orakels, er wird in Kuba auch Ifá genannt (wie das Orakel selbst), was allerdings auf harte Kritik bei den Yoruba stößt, denn er ist ihrer Meinung nach zwar stark mit dem Orakel verbunden, ist aber nicht eins mit ihm, sondern lediglich der Botschafter. Nach der Legende war Orula bei der Schöpfung der Erde anwesend und kennt deswegen das Leben eines jeden Menschen. Die Gläubigen der Santería glauben an ein von Gott vorherbestimmtes Schicksal, das jedoch durch bestimmte Handlungen beeinflusst werden kann. Dabei ist nun Orula behilflich, der als Vermittler zwischen den orichas und den Menschen durch das tablero de ifá spricht (Orakel siehe Seite 11). Zudem weiss er um die Vorlieben der orichas, wodurch er den Menschen raten kann, wie sie sich ihnen gegenüber am besten verhalten sollten. Seine Tätigkeit macht die Kommunikation mit den anderen orichas erst möglich. Seine Entsprechung im Katholizismus ist Franz von Assisi, seine emblematischen Farben sind Grün und Gelb. Er manifestiert sich niemals in Form von körperlicher Besessenheit, seine Zeichensetzungen sind rein intellektueller Natur.
Ochosi
Ochosi ist der Patron der Jäger, die er beschützt und denen er hilft, Beute aufzuspüren. Weiterhin soll er Macht über neue Häuser und Städte haben. Deswegen wenden sich Menschen, die in ein neues Haus ziehen, an ihn. Ebenfalls wichtig sind seine Fähigkeiten im administrativen und rechtlichen Bereich. Gerät jemand mit dem Gesetz in Konflikt, fragt er Ochosi um Rat. Synkretisiert wird er in Kuba mit Sankt Norbert. Seine Farben sind Blau und Grün.